Welle-Teilchen-Dualis­mus

Der Welle-Teilchen-Dualis­mus beschreibt, dass Objekte der Quanten­welt, etwa Elektro­nen oder Licht, nicht so funktio­nie­ren wie Dinge aus unserem Alltag. Sie sind weder einfach Teilchen noch normale Wellen. Vertraute Begriffe wie Objekt und Bewegung greifen nur einge­schränkt, um das Verhal­ten quanti­scher Systeme vollstän­dig zu erfassen.

In der klassi­schen Physik geht man davon aus, dass ein Objekt jeder­zeit vorhan­den ist und sich auf einer klar bestimm­ba­ren Bahn bewegt. In der Quanten­phy­sik gilt diese Vorstel­lung nicht mehr. Ein Quanten­sys­tem ist kein kleines Kügel­chen mit einer verbor­ge­nen Spur. Zwischen Vorbe­rei­tung und Messung gibt es keinen eindeu­tig festge­leg­ten Weg. Statt­des­sen wird ein Quanten­sys­tem mathe­ma­tisch durch eine Wellen­funk­tion beschrie­ben: Es wird nicht festge­legt, wo sich das System befin­det oder welchen Weg es nimmt, sondern welche Messergeb­nisse möglich sind und wie wahrschein­lich diese sind. Diese Möglich­kei­ten können sich überla­gern und gegen­sei­tig verstär­ken oder abschwä­chen. So entste­hen wellen­ar­tige Effekte wie Inter­fe­renz: Viele Messun­gen zusam­men ergeben charak­te­ris­ti­sche Muster, während jede einzelne Messung immer ein konkre­tes, lokales Ereig­nis liefert.

Der Welle-Teilchen-Dualis­mus macht damit deutlich, dass feste Eigen­schaf­ten und klare Orte in der Quanten­welt erst durch die Messung entste­hen. Für das Quanten­computing ist dieser Zusam­men­hang zentral: Überla­ge­rung und Inter­fe­renz werden gezielt genutzt, um Rechen­wege zu verstär­ken oder zu unter­drü­cken. Die wellen­ar­tige Beschrei­bung bildet damit eine wichtige Grund­lage quanten­me­cha­ni­scher Informationsverarbeitung.