Messung

Eine Messung in der Quanten­me­cha­nik ist kein bloßes Ausle­sen eines bereits festste­hen­den Werts, sondern ein physi­ka­li­scher Prozess, bei dem ein Quanten­sys­tem mit einem Messge­rät wechsel­wirkt und ein konkre­tes Ergeb­nis entsteht. Vor der Messung ist der Zustand des Systems nur proba­bi­lis­tisch beschrie­ben: Es lassen sich Wahrschein­lich­kei­ten für mögli­che Ergeb­nisse angeben, aber kein bestimm­ter Wert. Erst die Messung reali­siert ein einzel­nes Resul­tat und verän­dert dabei den Zustand des Systems selbst. Ein zuvor überla­ger­ter Quanten­zu­stand wird auf ein einzel­nes Ergeb­nis festge­legt, und die quanten­ty­pi­sche Kohärenz geht teilweise oder vollstän­dig verlo­ren. Dieser Übergang von einer proba­bi­lis­ti­schen Zustands­be­schrei­bung zu einem konkre­ten Messergeb­nis markiert die Grenze zwischen quanten­me­cha­ni­scher Beschrei­bung und klassi­scher Beobach­tung. Er ist kein techni­scher Fehler, sondern eine grund­le­gende Eigen­schaft quanten­me­cha­ni­scher Systeme.

In der Quanten­in­for­ma­tik ist Messung nicht nur ein Erkennt­nis­akt sondern unver­zicht­ba­rer Bestand­teil der Infor­ma­ti­ons­ver­ar­bei­tung. Sie ermög­licht das Ausle­sen von Qubits, legt die Ergeb­nisse quanten­me­cha­ni­scher Berech­nun­gen fest und spielt eine zentrale Rolle in Verfah­ren wie der Quanten­feh­ler­kor­rek­tur. Messun­gen verbin­den damit Quanten­zu­stände mit klassisch nutzba­rer Information.